Konjunkturelle Entwicklung
Die deutsche Wirtschaft ist im Jahr 2016 im Vergleich zum Vorjahr real um 1,9 Prozent gewachsen (Vorjahr: 1,7 %). Für das vierte Quartal rechnet das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) mit einem Plus von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal (Abb. 48). Positive Effekte lieferte insbesondere der private Konsum, der mit 2,0 Prozent im Jahr 2016 kräftig expandierte. Vor diesem Hintergrund ist der Umsatz im Einzelhandel nach Einschätzung des Statistischen Bundesamts real um 1,6 Prozent gewachsen. Er macht rund ein Viertel des privaten Konsums aus. Daneben steuerte der staatliche Konsum — unter anderem durch höhere Ausgaben infolge der Flüchtlingsmigration — wichtige Wachstumsimpulse bei. Zudem trieben gestiegene Bauinvestitionen die Konjunktur. Dagegen entwickelte sich der Außenhandel nicht mit der erhofften Dynamik: Zwar hat der Export vor allem in das europäische Ausland zugelegt, aufgrund der höheren Importe ist der Wachstumsbeitrag aber gering ausgefallen.
Im Euroraum rechnet der Internationale Währungsfonds (IWF) für das Gesamtjahr 2016 mit einem realen Plus von 1,7 Prozent (Vorjahr: 2,0 %). Im vierten Quartal dürfte die Wirtschaftsleistung nach Schätzung des ifo Instituts um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gewachsen sein. Neben dem staatlichen Konsum lieferten die privaten Konsumausgaben die stärksten Wachstumsimpulse.
Die Aussichten für die Weltwirtschaft haben sich nach einem schwächeren ersten Halbjahr in der zweiten Jahreshälfte 2016 etwas aufgehellt. Dazu trugen unter anderem die Konjunkturerholung in Russland und Brasilien sowie die deutliche Belebung der US-amerikanischen Wirtschaft bei. Gleichzeitig sehen die Institute erhebliche Prognoserisiken, vor allem im geopolitischen Bereich. Der IWF rechnet für das Jahr 2016 mit einem realen Wachstum von 3,1 Prozent (Vorjahr: 3,2 %).